der Retro Camper
Inhaltsverzeichnis
Yeti Lithium 1000x
Jetzt ist es doch die Yeti 1000x Powerstation geworden, obwohl ich zuletzt dachte, es führt kein Weg mehr an Ecoflow vorbei.
Powerstation Entscheidung
Nachfolgend habe ich alle für mich in Frage kommenden Powerstation gegenüber gestellt. Rein rechnerisch gewinnt also der River Pro inklusive Erweiterungsbatterie von Ecoflow. Bei Gewichtung auf Preis, Preis pro Wattstunde und Lebensdauer würde man sich für die Ecoflow Produkte entscheiden. Zu mal ich selbst den River Max im Einsatz habe und weiß, welch klasse Gerät dies ist.
Warum habe ich mich trotzdem für Goal Zero entschieden?
Ja, auch hier habe ich ein Produkt im Einsatz (Yeti 400 AGM) und weiß um deren Qualität. Aber das entscheidende Kriterium für mich war diesmal Solar. Und zwar der Solareingang, weil ich auch geschaut habe, was für mich bevorzugt zu Hause am meisten Sinn macht. Und hier bietet der Yeti 1000x mehr als doppelt soviel Solar Input, wie seine Konkurrenten (840 Watt zu 300 Watt).
Es könnte also sogar sein, dass es fast 3x so viel Solarleistung ist und bis zu 840 Watt + 60 Watt PD möglich sind (bleibt noch zu testen). Die Erweiterungsfähigkeit spielt zwar auch immer mehr eine Rolle, denn der Strombedarf steigt allgemein. Aber es war hauptsächlich Solar entscheidend.
Hier kann ich einfach meine Solarkapazität sowohl zu Hause, als auch beim Bus, besser nutzen und mit weniger Eingangsgeräten.
Mir ist auch bewusst, dass ich bei Goal Zero alles teuer bezahlen muss. Wenigstens ist jetzt der MPPT Controller verbaut und muss nicht mehr für 99,95 Euro nach geordert werden. Anders Beispiel zur Preispolitik von Goal Zero. Die Schnellladefunktion über Netzteil, die Ecoflow von Hause aus bietet, kostet für den Yeti 1000x nochmals 99,95 Euro. Dann lässt sich der Yeti aber auch nur in 4,5 Stunden statt 7 Stunden laden.
Nun Ecoflow bietet ohne Aufpreis (X-Stream), das heißt in nur 1 Stunde von 0 bis 80% oder in 1,6 Stunden voll laden. Aber mich interessiert in diesem Fall die Netzladung wenig und die Solarladung viel und da ist der Yeti mehr etwas für mein Bedürfnis.
Nochmal kurz zurück zu Ecoflow. Es kann sich jeder ausrechnen, wie lange die Ladung des River Pro mit Erweiterungsbatterie (1440 Wh) bei maximal 200 Watt Solareingang dauert. Etwa 8 Stunden. Denn bedingt durch die Ladekurve dauert es bis zu 30 Minuten um von 99% auf 100% zu laden (Erfahrung River Max).
Wenn ich jetzt tatsächlich 700 bis 840 Watt in den Yeti bekäme? Sehe die Welt schon anders aus. Ich könnte über Solar ungefähr die Werte erreichen, die Ecoflow über 230 Volt Netz erzielt. Nebenbei ist der Yeti 1000x noch als Speicher meines Balkonkraftwerkes geplant.
Yeti 1000x Lieferumfang
Powerstation, Netzteil und eine kurze Bedienungsanleitung. Das war es schon.
Technische Daten
Der Yeti lässt sich also mit bis zu 900 Watt laden, davon 840 per Solar. 1x 600 Watt über den HPP (Anderson Port rot/schwarz). 2x 120 Watt Goal Zero typisch 8mm (blau) und die 60 Watt PD in. Denn die Anschlüsse lassen sich parallel betreiben und summieren sich sozusagen auf. Allerdings steht in der Bedienungsanleitung, dass bei Solar die Spannung, die gleiche sein sollte. Auch dies wird dann der Test zeigen.
Für mich bedeutet dies auch eine schnelle Aufladung nämlich über Solar. Mal sehen, wie es dann im Echtbetrieb sein wird.
So, das soll es erstmal zum Yeti 1000x gewesen sein. Aber es gibt bald einen ausführlichen Test, versprochen!
Yeti 1000x Test
Hier nun der versprochene Test ..
Bezugsquelle
Yeti 1000x Amazon wenn verfügbar
Zur Info: Das nächst größere Modell ist der Goal Zero Yeti 1500x Lithium und die kleinere Version der Goal Zero Yeti 500x Lithium mit 505 Wh Kapazität. Der Yeti 200x mit 187 Wh ist das kleinste Modell von Goal Zero zur Zeit.
Yeti 200x Vorstellung und Test
Kapazitätserweiterung
Goal Zero Lösung
Die Goal Zero Lösung besteht aus einer oder mehreren AGM Batterien (Tank) von Goal Zero. Diese AGM Batterie hat eine Kapazität von 100 ah (1200 Wh), wird mit passendem EC8 Verbindungskabel geliefert und kostet 549 Euro! Bei meinem Goal Zero Yeti 1000x mit 983 Wh wird die Kapazität dadurch nahezu verdoppelt. Aber AGM Batterien sollten nur bis 50% besser 30% entladen werden. Somit verbleibt vielleicht eine Kapazitätserweiterung um 50%, denn auch Goal Zero kann die Physik bei AGM Batterien nicht außer Kraft setzen.
Ich habe mich dagegen entschieden, denn 549 Euro für eine 100 ah AGM Batterie finde ich überzogen.
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Tipps und Tricks Goal Zero
Goal Zero Welt
In der Goal Zero Welt wird teilweise mit eigenen Standards gearbeitet, die einen gesonderten Umgang bedürfen. Eingangsseitig haben wir hier zuerst den 8mm Port mit üblicherweise 120 bis 150 Watt Eingangsleistung. Als nächstes ist Goal Zero typisch der Anderson Powerpole Port. Hier werden schon 360 Watt erreicht. Und zu guter Letzt noch den 60 Watt USB-C Eingang. Dieser ist zwar weit verbreitet (s. MacBook etc.) aber bei Powerstation als Eingang doch relativ selten.
1. Trick: Wir können in der Regel diese Eingänge gleichzeitig nutzen, was ein Aufsummieren der Leistung bedeutet. Dies ist bei anderen Herstellern mir so nicht bekannt. Schauen wir uns das Ganze mal am Beispiel der kleinsten Box, Yeti 200x an. Hier haben wir den 8mm Port mit 120 Watt (<22 Volt!) und den 60 Watt PD Eingang. Es lassen sich bis zu 180 Watt Eingangsleistung sowohl mit Netzteil und PD, als auch über Solar und PD erzielen!
Für letzteres braucht Ihr folgenden Adapter. MC4 to USB-C
Ja sogar ein Laden über 2x 12 Volt im Auto wird so ermöglicht. Wiederum werden, wie bei Goal Zero üblich, nicht gerade günstige Adapter benötigt. Aber es ist möglich auch im KfZ mit 180 Watt zu laden! Über den PD Adapter werden so 60 Watt und über das KfZ Ladekabel 5A oder 10A (120 Watt) bereit gestellt.
2. Trick: Kapazitätserweiterung
Diese können wir bei Goal Zero über verschiedene Wege betreiben. Bei manchen Modellen (X-Series) gibt es dafür das Goal Zero Link Modul. Daran können AGM Batterien von Goal Zero oder anderer Hersteller angeschlossen werden. Der Yeti wird dabei als erstes immer über den „Tank“ geladen. Erst wenn der Yeti vollständig geladen ist, kommt die externe Batterie(n) (Tank) an die Reihe.
Diese „Goal Zero“ Lösung ist A sehr teuer und B wird dabei eine Lithium Batterie über eine AGM Batterie geladen. Beide Techniken mit ihren unterschiedlichen Charakteristika zu verbinden, halte ich persönlich nicht für überzeugend. Zumal dafür ca. 1.000 Euro aufgerufen werden (Link Modul 399 Euro, Goal Zero 100ah AGM Tank 549 Euro).
Eine AGM Batterie anderer Hersteller sind zwar 200 bis 300 Euro günstiger, aber auch die 600 bis 700 Euro finde ich recht happig. Dazu wird 1. noch ein Kabel benötigt (EC8 zu Ringanschluss) und für das Geld bekommt man schon eine komplette Powerstation mit ähnlicher Kapazität inklusive reiner Lithium Technologie. Ein weiteres Manko ist, dass das Link Modul nur in die X-Series ab 1000x passt. Also genau für 4 Modelle (1000, 1500, 3000 und 6000x). Die Modelle 200x und 500x sind nicht dazu ausgelegt!
Welche Möglichkeit gibt es also noch? Wir können jede x-beliebige Batterie (AGM, Gel, Lithium) nehmen und diese über einen anderen Weg zur Kapazitätserhöhung verwenden. So sind vorhandene Batterien, die teilweise schon etwas älter sind, ebenfalls möglich. Darüber hinaus lässt sich diese Lösung bei allen Modellen anwenden.
Benötigt wird folgender Adapter. Dieser wird an die externe Batterie geklemmt (12A oder 120 Watt) und ein KfZ Ladegerät für Goal Zero (alle Modelle).
Das 12Volt Ladegerät kann auf 5A oder 10A eingestellt werden. So lässt sich der Yeti also mit 60 bzw. 120 Watt laden. Das 12 Volt Ladegerät lässt sich darüber hinaus noch für die KfZ Ladung über 12 Volt Zigarettenanzünder einwandfrei verwenden. Jetzt noch ein Solarladeregler oder 12 Volt Ladegerät zum laden der externen Batterie (eines der beiden ist meistens vorhanden) und die Kapazitätserweiterung steht. Ich habe zum Beispiel noch zwei 50ah Batterien von der Yeti 400 AGM Erweiterung, die noch einwandfrei funktionieren.
Der Vorteil dieser Lösung liegt auf der Hand. 1. werden die 399 Euro für das Link Modul eingespart und 2. kann sie für alle Modelle von Goal Zero realisiert werden. 3. ist so auch eine Lithium Batterie als Erweiterungsbatterie machbar.
3. Trick: MPPT
Bei den älteren Modell ist noch ein PWM Laderegler verbaut. Die AGM Versionen sowieso, aber auch die älteren Lithium Modelle. Die Nicht X-Series (1000 oder 1400 Lithium Reihe) kann für 99 Euro mit MPPT Laderegler erweitert werden. Allerdings gibt es noch weit bessere Solarladeregler am Markt (Victron Energie oder Renogy etc.). Bei Trick 2 kann also auch ein guter MPPT Laderegler zum Einsatz kommen und schon ist ein Yeti mit MPPT aufgerüstet worden und ca. 30% mehr Solarstrom möglich. Diese Lösung konnte ich sogar bei einem „alten“ Yeti 400 AGM mit Erweiterungsbatterien anwenden.
4. Trick: Beim nächsten Trick machen wir uns den Anderson Powerpole Ausgang zu nutze. Dieser ist außer bei sehr alten Modellen vorhanden. Von Haus aus sind die 12 Volt Ausgänge auf 120 Watt beschränkt. Mit folgendem Goal Zero Adapter ist bis zu 40 Ampere, also 480 Watt möglich!
Gerade für Camping Fahrzeuge nicht ganz uninteressant. So ist es möglich dieses Anderson Kabel an eine 12 Volt Unterverteilung (Sicherungsbox) zu verlegen. Von dort können in der Regel dann sämtliche 12 Volt Verbraucher letztendlich über den Yeti versorgt werden und zeitgleich betrieben werden. Licht, Pumpen, Heizstäbe und Staubsauger sofern diese die Gesamtlast 40 Ampere nicht überschreitet.
So kann das Wohnmobil komplett über einen Yeti versorgt werden. In Verbindung mit mobilen Solarpanel sogar ohne das Solar auf dem Dach montiert oder Löcher in die Dachhaut gebohrt werden müssen. Es gibt immer wieder Camper, die letzteres einfach nicht möchten. Diese erhalten so auch eine einfache Solarbetriebe Autark Lösung.
Darüber hinaus, kann die Yeti Powerstation immer noch jederzeit mitgenommen werden und ist somit leicht mobil einsetzbar.
5. Trick: Beim nächsten Trick beziehe ich mich auf die Yeti Modelle, die mehrere Eingänge (alle außer Yeti 200x) haben. Denn hier summieren sich die Eingänge auf. Das heißt, ich kann mehrere Netzteile oder Solarstrings anschließen und der Gesamt Eingang ist die Summe der einzelnen Komponenten (s. Trick1).
Das gleiche gilt auch für den Solareingang.
So kann ich beim Yeti 1000x am Anderson Powerpole 600 Watt und am 8 mm Port nochmals 150 Watt anschließen. Weiterhin am Yeti Link Modul nochmals 150 Watt. Oder 2 Netzteile mit 120 Watt und 48 Watt etc. Wie schon erwähnt, sind bei vorhandenem PD Eingang weitere 60 Watt möglich. So werden enorme Eingangsleistungen möglich. Sowohl über Netzstrom, als auch Solarstrom.
Siehe Video Todd Parker über 1000 Watt am Yeti 1000x
Dazu 2 Beispiele:
1. Yeti 200x Dieser lässt bei einer Kapazität von 187 Wh bis zu 180 Watt Ladeleistung zu. 2. der Yeti 1000x mit seiner Kapazität von 983 Wh habe ich schon Versuche mit über 1000 Watt gesehen (s. oben genanntes Video). Um auf der sicheren Seite zu sein, würde ich HPP 600 Watt, 8mm 150 Watt und PD 60 Watt aber nicht dauerhaft überschreiten. Das sind immerhin 750 bis 800 Watt Eingangsleistung!
In der Realität wird dies auch kaum möglich sein. Wann gibt es schon mal so viel Solarertrag in Deutschland? Diese Solaranlage wäre maßlos überdimensioniert.
Das führt zu einer besseren (schnelleren) Ladedauer, als auf den ersten Blick angegeben ist. So steht beim Yeti 200x zum Beispiel Netzteil = 4,5 Stunden und Solar 6 Stunden. Jedoch konnte ich diesen bereits in etwas mehr als 2 Stunden komplett aufladen! Unter Umständen hilft auch folgender Adapter weiter.
Darüber lassen sich bis zu 4 Solarpanel parallel verschalten und den 600 Watt HPP Eingang voll nutzen. Den gibt es auch als 8mm Combiner, aber mehr als 150 Watt sind nicht möglich.
Fazit
Goal Zero Produkte sind zweifelsohne hochpreisig und ich kann jeden verstehen, der sich für Alternativen entscheidet. Einmal bei Goal Zero angekommen, macht es allerdings auch Spaß die Systeme voll aus zu nutzen, zu erweitern oder mit einander zu verknüpfen.
Goal Zero Yeti 400 AGM
Mein Goal Zero Yeti 400 lebt immer noch. Das müsste jetzt so 5 Jahre her sein, als er als mein erster Solar Generator angeschafft wurde.
Mittlerweile wurde die Batterie Kapazität enorm erweitert und ihm einen MPPT – Controller spendiert. Nicht zuletzt durch diese Maßnahmen hat er heute noch seine Berechtigung und kann sinnvoll eingesetzt werden.
Hier geht es zu den Beiträgen rund um den Yeti 400